Kochen mit Kindern soll vor allem Spaß machen. Den Eltern wie den Kindern gleichermaßen. Wie in vielen Bereichen jedoch, bringt es keinen Erfolg, ja es schreckt sogar ab, wenn Druck aufgebaut wird oder ein Zwang dahinter gesetzt wird.
Schritt für Schritt zum Sternchenkoch
Ein allgemein gültiges „wie“ und „wann“ gibt es nicht. Zumal die ersten Erfahrungen in der Küche auch sehr individuell sind oder sein können. Da gibt es die Möglichkeit, dass das Kleinkind in einem Hochsitz bereits schon zuschauen und probieren kann und zudem die Gerüche wahrnimmt. Im Kindesalter gibt es bereits 4-5 Jährige, die gerne mal mithelfen würden und dann leichte Arbeitsschritte übernehmen. Andererseits gibt es auch die 10-12 jährigen, die endlich auch mal gerne kochen würden und wissen wollen, woraus die Bolognese Sauce eigentlich gemacht wird. Unsere Tochter fragt z.B. mehr und mehr von welchem Tier das Fleisch stammt und was so alles in dem Essen enthalten ist. Sogar bis hin zu der Frage , ob das Tier dann für uns gestorben ist; was ich bemerkenswert finde für das Alter.
Die Kinder können Schritt für Schritt und langsam zum Kochen und Backen herangeführt werden. Ein guter Anfang ist es, dafür die Vorweihnachtszeit zu nutzen, denn diese eignet sich gut zum Plätzchen backen und auszuprobieren. Der Vorteil daran ist, dass jedes Kind seine Plätzchen selbst gestalten kann und der Fantasie freien Lauf gelassen werden kann. Es gibt doch nichts Schlimmeres, als den Künstler in seiner Kreativität einzuschränken.
Regeln und Vorsichtsmaßnahmen
„Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht.“
Die Aussage des überlieferten Reims ist sicherlich richtig und wichtig. Denn wenn wir mit Kindern kochen wollen, müssen wir auch ein paar Punkte beachten.
Vorab sollten wir auf Gefahrenquellen achten und diese weitestgehend mindern oder den Zugang verhindern. Zu den Risikoquellen gehören u.a.:
- Starke oder ätzende Reinigungsmittel
- Medikamente, alkoholische Getränke
- Messer und scheren
- Zerbrechliche Gegenstände (Gläser)
- Stromquellen
- Für Kinder ungeeignete Sitzerhöhungen
- Hitzequellen wie Backofen, Kochfelder, heißes Wasser
Für alle Fälle sollte auch ein erste Hilfe Kasten in der Küche positioniert und griffbereit sein.
Abgesehen von den Gefahrenquellen, sollte auch für eine entspannte Atmosphäre gesorgt werden. Da muss auch schon mal ein Ei auf den Küchenböden fallen können oder das Mehl mehr auf Bekleidung und Boden wiederzufinden sein als auf der Arbeitsfläche.
Zudem sollte zur Qualitätssicherung regelmäßiges naschen und probieren erlaubt sein.
Genauso wichtig ist es, dass vorher Regeln aufgestellt werden, die das Verhalten in der Küche beschreiben.
Neben den persönlichen Schwerpunkten können hier Vereinbarungen wie:
- vor und nach dem zubereiten von Lebensmitteln werden die Hände gewaschen
- in der Küche wird nicht gerannt und getobt
- erst erklären lassen dann nachmachen
- mit Messer und schere wird nicht gerannt und gespielt
getroffen werden.
Über das Kochen hinaus
Ein toller Nebeneffekt kann beim kochen auch genutzt werden. Denn die Kinder lernen Maßeinheiten und mitunter das abwiegen kennen. Sie bekommen ein Gefühl für Konsistenten und Strukturen der Lebensmittel. Zudem kann man tolle „Schätz-Spiele“ spielen. Das Rezept kann darüber hinaus als Übung laut vorgelesen werden und fördert das Lesen.
Viel Spaß also beim Kochen mit Kindern…
Liebe Grüße,
euer Christian
©Christian Heinen